Heute fuhren wir bereits früh nach Guangzhou, immerhin einer Top 10 Stadt, wenn es um die Einwohnerzahlen Chinas größter Städte geht. Vormittags trainierten wir mir mehreren ausgewählten Spielern und nachmittags bestritten wir gegen die Besten von diesen einen Wettkampf. Das Niveau enttäuschte uns. Dies lag aber daran, dass wir mit einer anderen Erwartung in die Halle gekommen sind. Mit der Kenntnis, gegen gegenwärtige Sportschüler zu spielen, dachten wir, dass eine Sportschule mit einer solchen in Deutschland zu vergleichen ist. Das dies nicht der Fall ist, erklärte uns der Trainer. Die Spieler gehen zwar auf die selbe Schule, trainieren aber in unterschiedlichen Stützpunkten (in unserem Fall war das der Stützpunkt "Bayun"). Und anscheinend gibt es sehr viele Stützpunkte in der Zehnmillionenstadt. Es gab zwar einen neun- und 19jährigen, gegen die wir beide verloren, aber sonst war das Niveau eher durchschnittlich. Unglaublich waren nur die Spielbedingungen. Selbst nach über zwei Stunden Trainingszeit kamen wir "verwöhnten Europäer" nicht mit der extremen Luftfeuchte zurecht.
Uns klebte das Wasser förmlich auf dem Schläger und plötzlich verstanden wir auch, warum die meisten unserer Gegner die Bälle lieber schossen als zu ziehen. Erstaunlich war auch, dass es für Chinesen anscheinend normal ist, sich sonntags zu treffen und gemeinsam den gesamten Tag in der Halle Tischtennis zu spielen.
Abends gingen wir mit Dr. Wu und seiner Mitarbeiterin auf einem Schiff essen, welches uns nebenbei auf dem Deltafluss die beeindruckende Stadt Guangzhou, die 2010 die Asienspiele ausrichtet, zeigte.
Morgen haben wir vormittags Zeit, um Panyu etwas näher zu betrachten und auch Mensch und Kultur besser kennen zu lernen. Nachmittags steht ein Training mit den vier besten Spielern der Millionenstadt an, die wir bereits Freitag kennen lernten.
Wir grüßen euch alle und melden uns morgen wieder.
Thilo-San und Chris-San
